18 Jahre und noch viele mehr...

Der ersten Schulreise in der neuen Klasse der Bezirksschule Wildegg verdanke ich meine Freundschaft mit Tanja. Wir liefen beide am Schluss und  haben bereits damals unsere erste Gemeinsamkeit entdeckt: Unsere Abneigung für Wanderungen bergauf! Das Schicksal wollte es so, dass wir nach dem ersten halben Jahr Sitznachbarinnen wurden. Später wurden wir mit Manu und Meli zusammen nur noch als die vier Blonden wahrgenommen. (Anscheinend fiel niemandem auf, dass Tanja als einzige nicht blond war...) Wir vier waren sowohl vor, während und auch nach der Schule unzertrennlich und verbrachten unglaublich viel Zeit beim Veloständer der Bez um zu quatschen.

Schultheater, Schulsport, Wörtliaufregung auf der Treppe, Schaumschlacht in der Kochschule, Gartenzaunvolleyball,  Nachtwächter in Tenero,  Frauenlauf, Jugendfestzwischenfälle, Deutsch-Gymanstikübungen und und und sind nur ein paar der Erinnerungen, welche wir aus der Bezzeit zusammen teilen dürfen.

Ich war unglaublich erleichtert und freute mich riesig als der langersehnte Brief der Kanti kam und ich sah, dass ich mit Tanja in der gleichen Klasse war. Viele weitere Erinnerungen, welche ich auf keinen Fall missen möchte, kamen während unserer gemeinsamen Kantizeit hinzu. Wo Tanja war, war meistens auch Steffi und umgekehrt.  Nicht umsonst wurden wir in unserer Klasse seit einer aussagekräftigen Biolektion als Symbiose A und B bezeichnet.

Tanja hat mich immer wieder in meinen Entscheidungen oder Aktionen unterstützt, auch wenn sie nicht immer die besten oder sinnvollsten waren, um hier an dieser Stelle noch einmal den U-Bahn Ausflug in Prag zu erwähnen. Ganz Freundin hat sie natürlich damals nicht gesagt, was sie wirklich über die Aktion dachte. J

Der Wert einer Freundschaft zeigt sich erst richtig, wenn man sich nicht mehr automatisch jeden Tag sieht und die Treffen nicht mehr einfach selbstverständlich sind. Für unsere Freundschaft kein Problem, es macht sie nur noch besser, da wir seitdem bewusster Zeit miteinander verbringen. Bundespressestrand mit Gemschrunde, Baustellenkaffee in Aarau, unzählige NLA Volleyballspiele, Dienstagabende in Mellingen, Cörsufahrten und Grill- und Spieleabende gehören genauso dazu, wie unsere Volleyballtrainings am Mittwochabend. 

Tanja ist seit der Bez zu einem der wichtigsten Menschen in meinem Leben geworden und nicht mehr daraus wegzudenken. Wenn ich beschreiben müsste, was eine beste Freundin ist, dann wäre das in meinem Fall Tanja. Ich weiss, dass sie mir immer ehrlich ihre Meinung sagt, auch dann wenn ich sie lieber nicht hören würde. Sie spricht häufig meine Gedanken aus und versteht mich meistens auch ohne Worte. Sie ist einfach Tanja mit ihrer ruhigen, unterstützenden und einfühlsamen Art und das macht sie für mich einzigartig und zur besten Freundin, welche man haben kann.

Nun sind wir beide 30 Jahre alt und kennen uns bereits über die Hälfte unseres Lebens. Wir haben sowohl Hochs, als auch Tiefs miteinander erlebt und haben unzählige Entscheidungen zusammen getroffen und gegenseitig getragen und sind zusammen erwachsen geworden. Es freut mich und macht mich glücklich, dass ich mit Tanja eine Freundin habe, welche mich seit meinem Teenageralter kennt und unterstützt und ich bin dankbar, dass Tanja auch an meiner Hochzeit an meiner Seite sein wird, wie sie es war, eigentlich fast seit ich denken kann. Wenn wir jetzt einmal in Tanjas wissenschaftlicher Welt denken, dann ist die logische Folge aus all den erwähnten Fakten natürlich, dass Tanja meine Trauzeugin ist. Dies ist aber nicht eine Entscheidung, welche man aufgrund von Fakten trifft, sondern aus Gefühl und ich bin sicher, dass dieses Gefühl genau richtig ist.

Danke Tanja, dass du meine Trauzeugin bist und immer da warst, bist und sein wirst!